Im Rahmen einer zahnmedizinischen Behandlung ist es häufig erforderlich, das Gebiss des Patienten mit Abdruckmaterial abzuformen. Die erste Abformung, die der Patient in der Praxis erlebt, ist die Situationsabformung, um den Ist-Zustand vor Behandlungsbeginn festzuhalten. Ebenso ist bei Zahnregulierungen und prothetischen Arbeiten für die Herstellung des passenden Zahnersatzes oder der passenden Schienen eine Abformung des Gebisses zwingend notwendig. In vielen Fällen sind dabei der Würgereflex oder der unangenehme Geschmack der Abformmaterialien ein Hindernis für die unbeschwerte Durchführung.
Durch den Einsatz eines Intraoralscanners kann in vielen Fällen der Abdruck vermieden werden. Mittlerweile ist die Technik derartig gut entwickelt, dass sie bei einer Vielzahl von Indikationen eingesetzt werden kann.
Mithilfe einer kleinen Kamera und der darin verbauten Laser- und Optiksystemen werden die Zahnreihen ermittelt. Hierbei wird in Echtzeit ein 3D-Modell während der digitalen Abformung am Bildschirm erstellt und dient später der Diagnostik, Planung und Weiterverarbeitung sowie zur Dokumentation und Archivierung. Kleine Korrekturen können einfach nachgescannt werden und bedürfen keiner weiteren Abdrucknahme wie bei der konventionellen Methode. Der Sachverhalt wird dem Patienten anschaulich dargestellt und verbessert die Arzt-Patienten-Kommunikation sowie die Akzeptanz der Behandlungsplanung.
Die Vorteile im Überblick:
- keine Abdruckmasse sowie -löffel notwendig, kein Nachgeschmack
- präziser und detaillierter virtueller Abdruck
- deutlich reduzierter zeitlicher Aufwand als beim konventionellen Abdruck
- farbliche Darstellung des Scans in Echtzeit am Bildschirm
- leichte Wiederholbarkeit des Scans, Korrekturen können schnell vorgenommen werden
- Visualisierung der geplanten Arbeit für den Patienten
- Virtuelle Verlaufskontrolle über einen längeren Zeitraum (z.B. bei kieferorthopädischen Schienen)